01| Petrusbrunnen
Die Versorgung der Bevölkerung mit genießbarem Trinkwasser war seit der Gründung der Stadt eine der wichtigsten und auch schwierigsten Aufgaben.
Die im öffentlichen Bereich vorhanden Schöpf- oder Ziehbrunnen lieferten – aufgrund ihrer Lage innerhalb der urbanen Siedlung – meist verunreinigtes Wasser, das für den menschlichen Verbrauch erst abgekocht bzw. mit Alkohol (Wein oder Bier) brauchbar gemacht werden musste. Seit 1715 ist für den Marktplatz in Schlüsselfeld ein Röhrenbrunnen bezeugt. Die entsprechende lateinische Inschrift befindet sich im Sockel der Petrusstatue: „Fons hic emanans fuit aidificatus in anno 1715“ , zu Deutsch: „Der hier sprudelnde Brunnen wurde im Jahr 1715 erbaut.“
Ein Steuerplan von 1701 zeigt auf dem Marktplatz von Schlüsselfeld nur zwei Ziehbrunnen.
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Die damalige Anlage
Mit dem Bau der städtischen Wasserleitung 1903 wurde auch die hölzerne Zuleitung zum Petrusbrunnen durch eine gusseiserne Leitung ersetzt.
Um die Blickrichtung des heiligen Petrus rankt sich eine schöne Sage: Auf dem ersten Röhrenbrunnen (1715) soll der Petrus, mit Blick über dem Marktplatz, nach Osten geblickt haben. Bei der Erneuerung des Brunnens forderten die Bewohner des westlichen Marktplatzes, dass nun der Petrus auch mal zu ihnen blicken sollte. Es entstand ein heftiger Streit. Der zur Schlichtung angerufene Landrichter von Höchstadt/Aisch entschied dann aber salomonisch, dass der Petrus nach Süden, nach Rom, wo er begraben ist, zu schauen hat.