Sehenswürdigkeiten

Die Stadt Schlüsselfeld beherbergt ein paar Gebäude, die einen geschichtlichen Hintergrund besitzen und sich deshalb für einen Besuch lohnen.

Stadtmuseum Schlüsselfeld

Das Alte Rathaus wurde 1723 erbaut und bei einem Brand 1948 so stark beschädigt, dass eine grundlegende Renovierung notwendig war. Im Zuge derer wurde das Gebäude zum Schulhaus umstrukturiert und als solches bis zum Jahr 1967 genutzt. Anschließend wurde das Gebäude wieder vom Gemeindeamt genutzt und stand ab 1978 leer. Erst Ende der 80er Jahre wurde das Haus wieder in Stand gesetzt, mit dem Ziel, ein Haus der Kultur bzw. Heimatmuseum zu schaffen. Diese Nutzung forderte eine Umgestaltung von mehreren kleinen Räumen zu vier größeren Sälen mit insgesamt 200 m2.

Seit 1993 wird hier nun die Stadtgeschichte Schlüsselfelds und Themen aus der Geologie, Ökologie und Volkskunde des Steigerwalds besonders klar und verständlich präsentiert. 

Das Museum wünscht sich eine Ausstellung zum Anfassen und Begreifen: berühren ist sogar erwünscht. Ein weiterer wichtiger Teil ist die Darstellung der Porzellangeschichte in Europa und die der Manufaktur in Reichmannsdorf vom Ende des 18. Jahrhunderts. Die dabei entstandene Spezialsammlung von Porzellan-Salzstreuern ist mittlerweile eine der größten ihrer Art.

Museumsleiter: Wilfried Auer

Tel.: 09552/1763

friedel-poet@gmx.de

 

Öffnungszeiten: So. 10.00-16.00 Uhr (Ostern bis Ende November und im Advent) sowie nach Vereinbarung

Eintrittspreise: Erwachsene 2,00 € und Kinder 1,00 €

Rathaus Schlüsselfeld

© Stadt Schlüsselfeld

Das fürstbischöflich-würzburgischen Amtshaus, heutiges Rathaus der Stadt Schlüsselfeld stammt aus dem Jahre 1626. Das Gebäude, das direkt am Oberen Tor steht, besticht durch seine Spätrenaissancevoluten und den Prozessionsaltar an seiner Fassade mit der Statue des Hl. Nepomuk.

Öffnungszeiten:

Montag 8:00 – 12:00 Uhr
13:30 – 18:00 Uhr

Dienstag - Freitag
8:00 – 12:00 Uhr

Stadttor Schlüsselfeld

Das „Obere Tor" ist Bestandteil der mittelalterlichen Befestigungsanlage und besteht aus dem Westturm über dem Tor und einem vor die Flucht der Stadtmauer gelegten dreiseitigen Vorwerk mit massiven Umfassungsmauern, sowie einem zweigeschossigen Vortor in der Westwand.

Der Turm und das Vortor wurden in den Jahren 1466-1495 im Zuge des Ausbaus der Stadtbefestigung unter Fürstbischof Rudolf von Scherenberg errichtet. Den Westturm konnte man nur über das erste Obergeschoss betreten, wo sich auch heute noch ein Einstieg befindet. Die trichterförmigen schmalen Wandöffnungen mit Schießscharten dienten der Verteidigung.

In den Jahren 1601/1602 und 1654 wurde die Anlage um das Torhaus an der Westwand des Vortores, sowie um den Erkervorbau am Vortor erweitert. In diesem Zusammenhang wurde auch im Torhaus eine Küche eingebaut.

Seine heutige Gestalt erhielt die Toranlage 1684/1689, als der Westturm ein drittes Obergeschoss erhielt und eine Türmerwohnung eingerichtet wurde. Aufgabe des Türmers war die Feuerkontrolle der Stadt. Die Wohnung im Turm war vom Marktplatz aus über eine Freitreppe zum Turmeingang im ersten Obergeschoss und über die innenliegenden, steilen Blockstufentreppen erreichbar. Die Freitreppe wurde 1963 zugunsten des jetzigen Durchgangs abgebrochen.

Am 11. Juni 1837 verstarb der letzte Stadttürmer. Der Turm wird seitdem nicht mehr genutzt. Das Vortor wurde bis ca. 1960 von der sog. "Torheinera", der Witwe des letzten Torwächters der in Schlüsselfeld den Pflasterzoll erhoben hatte, bewohnt.

1998 wurde das Schlüsselfelder Stadttor generalsaniert. Die Stadt Schlüsselfeld hat damit das Ziel erreicht, die bestehende historische Bausubstanz zu bewahren und eine Verknüpfung von alter und neuer Geschichte zu schaffen.

Schlüsselfelder Bürgerhäuser

Das Bild des Schlüsselfelder Marktplatzes prägt nicht nur die natürliche Lindenallee, sondern auch das Ensemble der liebevoll restaurierten Bürgerhäuser entlang der Straße. Händler und Handwerker schufen sich im Zentrum barocke Herrenhäuser, unter anderem im Bamberger Amtshausstil. Weiße Stuckelemente, Bögen, Erker und gestufter Haustein um Türen und Fenster zieren die Fassaden. Auch ein Blick nach ganz oben lohnt sich. Französische Mansardendächer, Tür- und Fenstergesimse, Friese und Aufbauten sorgen für eine interessante Gesamtansicht.

Unter den Linden

© Stadt Schlüsselfeld

Die einmalige „Lindenanlage“, die die Marktstraße säumt, wurde um ca. 1910 gepflanzt. Seit über einem Jahrhundert lädt die Grünanlage im Herzen Schlüsselfelds Einheimische und Gäste zum Verweilen ein. Im Jahr 2011 wurden zusätzlich Wippspielgeräte für die jüngsten Besucher aufgebaut. Um die natürliche Oase noch lange in ihrer vollen Pracht zu erhalten, finden immer wieder Baumsanierungsmaßnahmen statt.

Porzellanstraße

Bereits vor dem 1723 erbauten blauen Haus, das zunächst als Rathaus diente und in dem heute das Stadtmuseum beheimatet ist, erinnert eine Tassenpyramide an die Porzellantradition des Ortes. Im Gebäude befindet sich die erste Gesamtschau wiederentdeckter Erzeugnisse der Porzellanmanufaktur Reichmannsdorf, deren Herkunftsbestimmung aufgrund der fehlenden Firmenmarke lange Zeit unmöglich war.  Vergleichsstücke anderer Herstellungsorte aus der Wendezeit zum 19. Jahrhundert ergänzen die Schau.  Mit Europas größter Sammlung von Salz- und Pfefferstreuern besitzt das Museum zudem ein wahres Porzellan-Kuriosum.

www.porzellanstrasse.de