Historischer Rundweg

Nachdem Konrad von Schlüsselberg 1336 von Kaiser Ludwig dem Bayern, als Belohnung für seine Unterstützung beim Kampf um die Kaiserkrone, unter anderem drei Stadtrechte erhalten hat, versuchte er, eines dieser Stadtrechte im Steigerwald, im Ort Thüngfeld unterzubringen. Dies scheiterte jedoch an den dortigen Besitzverhältnissen.

Er gründete deshalb, ca. einen Kilometer westlich von Thüngfeld, eine neue Siedlung, nämlich die Schlüsselfeld und übertrug diesem neuen Ort das Stadtrecht. 1342 wird Schlüsselfeld erstmalig als „Slüzefeld” erwähnt.

Schlüsselfeld ist deshalb seit seiner Gründung im Jahre 1336 ohne Unterbrechung eine Stadt – mit allen dazugehörigen Privilegien – zum Bespiel Marktrecht, Gerichtsbarkeit und vielem mehr.

1347 wird Konrad von Schlüsselberg bei der Belagerung seiner Burg Neideck getötet. Die Sieger, die Bischöfe von Bamberg und Würzburg und die Burggrafen von Nürnberg, übernehmen seine Besitzungen, als erledigtes Reichslehen, gemeinsam. 1390 kommt Schlüsselfeld aus diesem Gemeinschaftsbesitz heraus an das Bistum Würzburg. Es wird nun Amtssitz (später Oberamt) und ist nun Stadt. Beim Bistum Würzburg blieb es bis 1803/1810, um dann dem Königreich Bayern einverleibt zu werden.

Die planmäßige Gründung – zwischen dem Thüngbacher Bach und dem Debersdorfer Bach, auf einer leichten Anhöhe nördlich der Reichen Ebrach – lässt sich auch heute noch an der städtebaulichen Struktur der Bebauung und an der Straßenführung innerhalb der Stadtmauer erkennen.

Die Stadtmauer umfasst ein leicht verschobenes Rechteck von ca. 9 ha Fläche. Innerhalb der Stadtmauer dominieren zwei Straßenachsen die Bebauung.

Von Osten kommend führt eine breite Straße direkt zur Kirche und bildet die Hauptzufahrt zum nördlichen Teil der Altstadt, der so gut wie alle Öffentlichen Einrichtungen – Kirche, Pfarrhaus, Beinhaus, Siechen- oder Armenhaus, Pfriemsburg, Zehntscheune und damit die Anwesen der Geistlichkeit und der Amtsleute enthält. Auch das städtische Rathaus und das bischöfliche Amtshaus gehören zum nördlichen Teil der Altstadt.

Von Westen kommend führt die Straße direkt auf den großen Marktplatz. Ein Umstand, der dem Stadtrecht und dem damit verbundenen Marktrecht geschuldet war. Schlüsselfeld hat auch heute noch das Recht, an sechs Sonntagen im Jahr einen Markt – innerhalb der Stadtmauern – abzuhalten. Der große Marktplatz – seine heutige Gestaltung stammt aus dem 19. Jahrhundert -  dominiert das Stadtbild und ist immer noch das Herz der Altstadt.