12| Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Als Bauzeit der Pfarrkirche Schlüsselfeld ist wohl die 2. Hälfte des 14. Jhds., unmittelbar nach der Errichtung der Pfarrei, anzunehmen. Darauf deutet u. a. auch die Gründungsurkunde der Pfarrei hin, in der eine Kapelle genannt wird.

Foto: Stadt Schlüsselfeld

Die einzelnen Gebäudeteile baugeschichtlich richtig einordnen zu wollen, lässt der heute gegebene Bestand nur schwer zu. Einen einheitlichen Neubau der Kirche Ende des 14. Jhds. hat es wohl nicht gegeben. Ursprünglich bestand die Kirche wahrscheinlich aus einem einschiffigen gotischen Langhaus, an das später die zwei Seitenschiffe angebaut wurden. Zum alten Bestand dürften der Chorraum, die Turmhalle und das gotische Gewölbe über der Empore zählen.

1610 wurde der dreigeschossige Fassadenturm um 12 Fuß erhöht und erhielt den scharf abgesetzten spitzen Achteckhelm. Im 30-jährigen Krieg wurde die Kirche mehrfach geplündert und verwüstet. Am 03. Mai 1821 wurde die Kirche durch einen Blitzschlag schwer beschädigt. Zwei Handwerker, die in der Kirche arbeiteten, wurden erschlagen. Im Rahmen der folgenden Reparaturen wurde der heutige Hochaltar in Würzburg angekauft und aufgestellt. 1887 und 1903 musste die Kirche erneut repariert werden. 1929 war eine weitere Reparatur fällig. Ebenso 1954. Eine umfassende Erneuerung und Reparatur erfolgte 1967. 1994 wurde der Altarraum neu gestaltet und die gesamte Kirche erneut grundlegend renoviert. Es wurden ein neuer Zelebrationsalter und ein Ambo aus rotem Mainsandstein eingefügt. Kein Gebäude in der Schlüsselfelder Altstadt ist besser erforscht und dokumentiert als die Pfarrkirche. Einen umfassenden Einblick in die Baugeschichte und die Ausstattung gibt die Festschrift der Pfarrei von 1976. Dieses Heft ist immer noch im Schriftenständer in der Kirche erhältlich.

Ein großer Teil des vorstehenden Textes ist fast wörtlich aus dieser Festschrift entnommen.