26| Stelen von Gudrun Pfrogner

Gudrun Pfrogner ist in Schlüsselfeld aufgewachsen und hat in Nürnberg eine künstlerische Ausbildung erhalten.

Foto: Stadt Schlüsselfeld

Für die bayerische Landesausstellung – Frauen in Bayern - 1998 in Ingolstadt hat sie die zehn Stelen geschaffen. Es sind 5 Meter hohe Lärchenstämme (4 Meter sichtbar), die mit Kettensägen, Schnitzeisen, Farbpigmenten und Acrylpaste gestaltet wurden. Gudrun Pfrogner hat dieses Kunstwerk, nach Beendigung der Landesausstellung, ihrer Heimatstadt geschenkt. Vereinbart wurde damals, dass am Kunstwerk nichts mehr verändert werden darf. Die Stämme sollen vergehen. Auch wenn sie einmal umstürzen, sollen sie einfach liegen bleiben und vermorschen.

Die Künstlerin beschreibt ihr Werk so:
Wasser ist Leben, transportiert Leben. Das gilt ebenso für die Frau. Seit jeher dient die Stele als Weihe- und Mahnstein, Grenzstein, Grabstein und für die Übermittlung von Nachrichten. Auch diese Säulen sind Träger von Botschaften. Menschen, Frauen gleich, stehen sie hoch aufgerichtet, und doch mit den Beinen fest auf dem Boden, in der Erde verwurzelt.
Die Vormacht des Denkens wird dem Beschauer bewusst durch Figuren, Runen und Symbole in den Säulen. Die Faszination vor- und frühgeschichtlicher Fundstücke fließt in die Bildelemente ein. Die Wiege der Menschheit – Afrika – ist gemeint und die Rolle der Urmutter Eva, ihre Stärke, ihre Schwäche … das Unbekannte, Dunkle, das hier mit dem Namen „Lilith” belegt ist.