Kapellen in Schlüsselfeld

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Die katholische Kapelle wurde 1995 als Saalbau unter Verwendung der barocken Fassadenelemente des Vorgängerbaus (um 1720) errichtet.

Die dem Hl. Antonius von Padua geweihte Kirche in Untermelsendorf wurde ca. 1905 erbaut. Gegen Ende der 1950er Jahre erhielt sie eine Erweiterung in Form von Chorraum und Sakristei.

Wegen Einsturzgefahr ist die Kirche zurzeit geschlossen.

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Als Dank für ihre Errettung aus der Kriegsgefangenschaft errichteten der Wüstenbucher Josef Burger und der Possenfeldener Johann Kutscher 1948 eine Kapelle, die den heiligen 14 Nothelfern geweiht ist.

 

Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftswerk aller Dorfbewohner. Finanziert wurde der Kapellenbau durch eine Haussammlung, Spenden, Stiftungen, kostenlose Zuwendungen und Naturalientausch, bedingt durch die Geldentwertung in der Nachkriegszeit.

 

Das 14-Nothelfer-Altarbild stammt aus Sambach. 1988, zum 40-jährigen Bestehen, wurde die Kapelle renoviert.

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779 erbauten gläubige und opferbereite Bürger die Kapelle St. Marien. Wohltäter kauften 1878 die frühere Kreuzwegstation der Elsendorfer Kirche und spendeten auch noch ein Vierzehnheiligenbild. Im Frühjahr 1897 wurde mit dem Ausbau nach Osten hin begonnen. Dieser Anbau, der als Altarraum dient, wurde mit einem Turm versehen, der jedoch 1950 zwecks einer dritten Vergrößerung abgerissen und mit einem weiteren Anbau neu errichtet wurde. Der barocke Altar zeigt die spätgotische „Muttergottes vom Steigerwald“ und zu beiden Seiten den Hl. Burkard und Veit.

 

Ein markantes Ereignis im kirchlichen Leben des Dorfes war die Einführung des Allerheiligsten in die Ortskapelle im Jahr 1923. Der damals amtierende Bürgermeister Michael Wolf suchte bei Papst Benedikt XV. um Erlaubnis nach. Zur Freude aller traf das Genehmigungsdekret 1923 ein. Schreinermeister Josef Haid aus Schlüsselfeld und Malermeister Georg Weeger aus Attelsdorf stellten den Tabernakel zu einem Preis von 250.000 Mark her.

1978 entschlossen sich die Einwohner von Ziegelsambach eine kleine Kapelle zu errichten. Nach Plänen von Adalbert Seeger aus Aschbach wurde 1980 mit dem Bau begonnen. Neben der enormen Eigenleistung der Ziegelsambacher wurden nur Handwerksbetriebe aus Aschbach und Schlüsselfeld berücksichtigt.

 

Am 18. Juli 1982 wurde die Kapelle von Domkapitular Wich "Zur heiligen Familie" geweiht. Besonderer Anziehungspunkt der Kapelle ist das von Forstoberinspektor Ottenschläger geschnitzte 1,70 m hohe Holzkreuz.

Die katholische Kapelle in Lach, erbaut 1949, steht auf einer kleinen Anhöhe. Sie besitzt ein kleines Glockentürmchen.

Bei der katholischen Kapelle in Debersdorf handelt es sich um einen kleinen Bau aus dem 18. Jahrhundert.

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An der westlichen Stadtmauer gelegen erhebt sich die Marienkapelle. Die Kirche ist auf das Patrozinium „Maria, Helferin der Christen“ geweiht und bildet vom Gnadenbild eine originalgetreue Kopie des berühmten Wallfahrtsortes Mariazell in der österreichischen Steiermark. Deshalb wird die Kirche auch „Klein Mariazell im Steigerwald“ genannt. 1722 ließ der aus Schlüsselfeld stammende und in Wien lebende Johann Laurenz Dotz das spätromanische Gnadenbild von Maria Zell nachbilden, dort anrühren und nach Schlüsselfeld bringen. Hier wurde es zunächst in der Pfarrkirche aufgestellt. 1724 begannen die Schlüsselfelder, mit großer Wahrscheinlichkeit nach Plänen von Balthasar Neumann, mit dem Neubau der heutigen Marienkapelle an der Stelle einer ehemaligen Vierzehnnothelferkapelle. Dieser Vorgängerbau wird erstmals 1484 urkundlich erwähnt.

 

Im Inneren zeigt sich ein Kirchenraum, der mit seiner Helle und Leichtigkeit, mit Stuck, Putten und Rosetten den Besucher empfängt und in barocker Weise die himmlischen Sphären widerspiegeln will. Im Chorraum dominiert der Hochaltar, der unter einem von zwölf Säulen getragenen Baldachin das Gnadenbild birgt. Der 1998 eingerichtete Zelebrationsaltar, die beiden Seitenaltäre, die Kanzel sowie die typisch fränkische Barockorgel vervollkommnen die Ausstattung.

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Die Kirche zu Thüngfeld geht in ihrem heutigen Bestand im Wesentlichen auf den Erweiterungsbau von 1823/24 zurück. Nur die Sakristei und der Turm sind erhaltene Gebäudeteile der ursprünglichen Kirche. Einen Hinweis auf das Erbauungsjahr der Kirche geben vielleicht die Wappen: Thüngfeld und Schaumburg auf den Schluss-Steinen im Kreuzgewölbe der Sakristei, die auf die 2. Hälfte des 15. Jh. verweisen, sowie die heute noch erhaltene kleine Glocke mit einer Inschrift aus dem Jahr 1436.

 

Ebenfalls gotischen Ursprungs ist der massiv wirkende, zweigeschossige Chorturm. Spiegeldecken mit Stuckzier und eine neuzeitliche Empore aus den Jahren 1561 und 1604 beleben das Kircheninnere. Beeindruckend ist auch der mit reicher Plastik geschmückte Rokoko-Säulenhochaltar von Leonhard Gollwitzer. Der von F.A. Thomas Böhm geschaffene Hochaltar, die elegante Rokokokanzel mit Muschelwerkdekorationen und der Taufstein mit meisterlichen Schnitzarbeiten wurden 1825 aus der später abgerissenen Kirche in Laubenberg erworben.

Auf einem Berg hoch oben über dem Grund des Reichen Ebrachgrundes liegt die kleine St. Gallus Kirche. Aus der Geschichte geht hervor, dass die Menschen „ihre“ Kirche über die Jahrhunderte hinweg gebaut, erhalten, um- und neugebaut haben.

 

Im 30-jährigen Krieg zerstörten die Adeligen von Crailsheim aus Neid und Rachsucht das Bergkirchlein. Über 100 Jahre feierten die Menschen dann so genannte Ruinengottesdienste, bis am 19. September 1749 die Grundsteinlegung für eine neue Kirche erfolgte. Die feierliche Einweihung fand bereits ein Jahr später, am 18. Oktober 1750 statt. Bereits 1784 fanden bedeutende Reparaturen am Gotteshaus statt, das aufgrund seiner Lage Wind und Wetter ausgesetzt war. Bis zum Kirchenneubau 1855 wurde die Kirche mehrmals notdürftig repariert und übergangsweise sogar polizeilich gesperrt. Von der 1750 eingeweihten Kirche stehen heute nur noch die Grundmauern. Dank der erneuten Spendenbereitschaft der Bevölkerung wurden 1950 zwei Bronzeglocken angeschafft, die pünktlich zur 200-Jahrfeier ihren Dienst versahen.

 

Nur durch das kontinuierliche Engagement der Bevölkerung über die Jahrhunderte hinweg konnte dieses fränkische Kleinod in seinem heutigen Erscheinungsbild erhalten werden.

Umgeben von den Mauern des alten Friedhofes steht in der Heuchelheimer Ortsmitte die barocke, um 1670 erbaute St. Josef Kirche auf einer kleinen Anhöhe.

 

Eine spätgotische Madonna, ein Taufstein mit Fruchtbüschel sowie eine kleine Figur aus dem 16. Jh., die den Hl. Josef mit Kind darstellt, zieren das Kircheninnere. Der alte barocke Altar wurde 1924 nach Niederndorf bei Herzogenaurach verkauft und steht heute dort als Hochaltar. Bei der Renovierung der Kirche Mitte der 1960er Jahre wurden Stuckverzierungen an der flachen Decke freigelegt.

Die Elsendorfer Kirche stammt aus dem Mittelalter. Ihren Schutzpatron verdankt sie dem Geschlecht der Nürnberger Rieter, denn 1456 weihte Sebald Rieter eine von ihm gestiftete Frühmesse dem Nürnberger Stadtpatron St. Laurentius.

 

Eine Kirchenerweiterung nach Westen zu erfolgte im Jahr 1864. Am Dachgebälk lässt sich erkennen, dass die ursprüngliche Kirche dabei mit eingebaut wurde; sie reicht bis zur heutigen Empore.

Von der alten, aus dem 15. Jh. stammenden Kirche, ist nur noch der Barockaltar mit zwei spätgotischen Relieffiguren, der Hl. Barbara und der Hl. Katharina, erhalten geblieben. Bereits ab 1700 berichteten die Pfarrer und der Amtskeller von Schlüsselfeld, aber auch verschiedene Gutachter vom ruinösen und baufälligen Zustand der teils aus Stein und teils aus Fachwerk erbauten Kirche.

 

Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde 1866 errichtet, wobei einige Teile an der Süd- und Giebelseite erhalten blieben, und am 14. Januar 1867 geweiht.

Die Adelsfamilie Truchseß von Pommersfelden ist eng mit der Kirchengeschichte von Reichmannsdorf verbunden.

 

1473 stiftet Melchior Truchseß von Pommersfelden die Pfarrei Reichmannsdorf dem Würzburger Fürstbischof Rudolph von Scherenberg mit der Bitte, diese als eigenständige Pfarrei zu erheben. Im selben Jahr wurde die alte Chorturmkirche als Querschiff in die Kirchenanlage integriert. Zu Ehren des Fürstbischofes Rudolph von Scherenberg wurde 1520 ein Steinrelief von Loy Hering über dem Kircheneingang angebracht, worauf man die Jahreszahl 1473 und das Wappen des Fürstbischofs erkennen kann. Im 30-jährigen Krieg wird die Kirche und der Ort vollständig zerstört, um 1664 wird die Pfarrei erneuert, 1693 erfolgt der Kirchenneubau auf alten Mauerresten. Wolf Philipp von Schrottenberg und seine Gemahlin stifteten im frühen 18. Jh. den Altar aus Stuckmarmor. 1921 erfolgte ein Kirchenneubau, wobei die Vorgängerkirche als Seitenbau miteinbezogen wurde. Decke und Empore sind mit volkstümlichen Motiv- und Blumenmalereien verziert. Der Hochaltar zeigt ein Bild der Krönung Mariens. Der freistehende Tabernakel wird an den Seiten von Barockfiguren des Judas Thaddäus und Jakobus dem Älteren geschmückt.